Wie es dazu kam?
Erstmals nach Parga kam ich 2001. Ich war als Reiseleiterin bei einem kleinen österreichischen Reiseveranstalter angestellt, um deren Gäste, den Transfer, die Hotels zu betreuen und um sicherzustellen, dass im Urlaub alles rund läuft. Dort zu arbeiten wo andere ihre Ferien genießen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Als ich in der zweiten Sommersaison für meine Gäste ein Moped mieten wollte führte mich mein Weg in den Mopedverleih „HERCULES Rent A Bike“ und ich lernte, durch Zufall, meinen zukünftigen Mann kennen, dem der Verleih gehörte.
Ab 2003 beschloss ich nach Griechenland zu ziehen d.h. auch den ersten Winter in einem mir fremden Land zu überstehen, ich konnte ja noch kein einziges Wort auf Griechisch. Vangelis und ich haben deshalb lange miteinander „Greenglish“ gesprochen, was eine Mischung aus der englischen und griechischen Sprache ist. Mein erstes griechisches Wort, das ich lernte, war „KUNUPI“ und bedeutet übersetzt „Gelse“ – sehr lästige Biester, die es zuhauf in Griechenland gibt und mir das Leben schwer machen.
Im Jahr 2006 wurde es ernst, in einer griech.-orthodox. Trauung gaben wir uns das Ja-Wort und sind mittlerweile Eltern von zwei Buben, die uns bereits viel in den Olivenhainen zur Hand gehen und fleißig mitarbeiten.
Ich habe nach der Familiengründung noch weiter im Reisebüro gearbeitet, aber die Arbeit in der Sommersaison ist sehr schwierig mit der Familie zu vereinbaren. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Kunden in Ybbsitz für das Olivenöl meines Schwiegervaters Panagiotis.
Das erste Olivenöl, dass ich in meinen Heimatort mitgenommen habe, war ein Geschenk von meiner Schwiegermutter Anthoula an meine Mama, das zum Kochen gedacht war. Seither wird im Haus meiner Eltern mit unserem Olivenöl gekocht.
Daraufhin habe ich entschieden, dass ich die Ausbildung zur Bäuerin machen möchte und trat dem Förderprogramm für Neubauern (NEO AGROTISSA) bei.
Die Produktion lief langsam an, wir haben ständig neue Haine hinzugepachtet und vor ein paar Jahren drei neue Olivenhaine auf Feldern meines Schwiegervaters angepflanzt ca. 500, ganz kleine Bäumchen die wir hegen und pflegen und die mittlerweile zu schönen Bäumen herangewachsen sind. Einen größeren, lange Jahre brach liegenden, Olivenhain konnten wir erwerben und so betreuen wir insgesamt mehr als 2000 Olivenbäume. Das alles ging lange im Nebenerwerb. Im Sommer der Mopedverleih, im Winter ernten und Olivenhaine betreuen. Erst seit 2021 haben wir den Entschluss gefasst in den bäuerlichen Vollerwerb zu gehen und es nicht bereut.
Wir haben eine eigene kleine Abfüllerei eingerichtet und während des Lockdowns unser Lager fertig gemacht. Man kann uns und den Betrieb im Sommer besuchen, da gehen wir dann in den Olivenhain. Ich erzähle dabei viel über die Erzeugung und Ernte. Währenddessen öffnen wir die Tür zu meinem kleinen feinen Reich und verkosten dort gutes Olivenöl und g’schmackige Oliven.
Außer unserem hochwertigen preisgekrönten Olivenöl erzeugen wir noch duftendes Zitronenolivenöl, selbst eingelegte Kräuteröle mit verschiedenen Kräutern aus dem Garten und ich selbst pflücke frische Olivenblätter für unseren herrlichen Olivenblättertee.
Ich fühle mich sehr wohl in Parga, es ist eine kleine eigentlich ruhige Ortschaft nur im Sommer geht es rund, wenn Parga von Gästen aus der ganzen Welt besucht wird. Es wird nie langweilig, denn es gibt immer was zu tun… und wenn sonntags Zeit bleibt um zum Strand zu gehen, entflieht man dem Alltag und es stellt sich sogleich ein wohliges Urlaubsgefühl ein…