Qualitätsmerkmale und Unterscheidungen

Mehr als die Hälfte (473 Millionen ) aller Olivenbäume weltweit (800 Millionen) wachsen im EU-Raum. Griechenland ist mit 28 % des in der EU produzierten Olivenöls and 3. Stelle hinter Spanien mit 35% und Italien mit 34%.

Die Griechen verbrauchen pro Kopf und Jahr rund 20 Liter Öl, und sind damit die Spitzenreiter im Ranking, die Österreicher brauchen nur ca. 0,7 Liter pro Kopf und Nase.

Es gibt 4 Güteklassen bei Olivenöl:

1. Natives Olivenöl extra

Erste Güteklasse – direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen.

Anteil an freien Fettsäuren (berechnet als Ölsäure) max. 0,8 g pro 100 g Öl

2. Natives Olivenöl

Direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen.

Anteil an freien Fettsäuren (berechnet als Ölsäure) max. 2,0 g je 100 g Öl.

3. Olivenöl

Bestehend aus raffiniertem (behandeltem) Olivenöl und nativem Olivenöl.

Minderwertiges Olivenöl, das so nicht verkauft werden kann wird mit besserem Öl gemischt, damit es wieder den Anforderungen für den Verkauf entspricht.

4. Oliventresteröl

Enthält auch Öl aus der Behandlung von Oliventrester , das sind die Rückstände aus der 1. Pressung (mithilfe von heißem Wasser und Chemie wird noch weiteres Öl gewonnen, 2. Pressung).

 

Es gibt 2 verschiedene Analysen zur Bestimmung und Kontrolle der Güteklassen:

  • Chemisch-physikalische Analyse
    In einem Lebensmittellabor werden 27 Parameter auf festgelegte Höchst- und Mindestwerte geprüft, entspricht nur ein Parameter nicht den entsprechenden Werten wird das Öl in der Kategorie runtergesetzt.
  • Sensorische Prüfung
    Hier wird durch ein akkreditiertes, zugelassenes bzw. vom IOCC (International Olive Oil Council) anerkanntes Panel (= Gruppe von 8 bis 12 dafür geschulten Testern) das Öl auf Fehl – und Positiv-Attribute (zB fruchtig, bitter, scharf,..) geprüft

 

Olivenöl in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eines der ältesten Naturheil- und Gesundheitssysteme der Menschheit. Sie blickt auf 5000 Jahre alten Erfahrungsschatz zurück, zusammen mit Ayurveda und der tibetischen Heilkunst ist sie ein wichtiges Fundament für das, was wir heute als Alternativ- bzw. Komplementärmedizin bezeichnen.

Nach den Grundsätzen der TCM erfolgt auch die Ernährung nach den 5-Elementen.

Bei diesem System geht es darum, Ungleichgewichte des Körpers möglichst frühzeitig zu erkennen (oft mit Symptomen und kleinen Wehwehchen, die in der Schulmedizin noch gar nicht behandelt werden), und dann mit Ernährung auszugleichen!

Nahrungsmittel & Kräuter haben verschiedene Wirkungen:

  • verschiedene Organwirkungen (Lunge, Milz, Magen, Leber usw.)
  • thermische Wirkung - z.B. kalt oder heiß
  • verschiedene Wirkrichtungen (z.B. ausleitend, in alle Richtungen streuend usw.)
  • verschiedene Geschmäcker, es gibt kein schlechtes Nahrungsmittel, man muss sie nur richtig einsetzen

Diese Ernährungsform ist besonders zur Vorbeugung von zivilisations- und ernährungsabhängigen Krankheiten geeignet und arbeitet vorwiegend mit saisonalen und landeseigenen Lebensmitteln.

Die 5-Elemente stehen für HOLZ, FEUER, ERDE, METALL und WASSER und stehen in einem zyklischen Zusammenhang. Die Harmonie der 5 Elemente in und um uns ist die wichtigste Voraussetzung für ein Leben voller Vitalität und Gesundheit. Somit können wir mit einer Ernährung nach den 5 Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Gesundheit leisten.

Folgende Wirkungen werden Olivenöl lt. TCM zugeschrieben:
(Quellenangabe: "Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin", Autoren: Ulrike von Blarer Zalokar, Barbara Fendrich, Karin Haas, Petra Kamb, Eve Rüegg)

YIN (Substanz) tonisieren
Muskelschwäche, Sehnenschwäche, Zellbindung vermindert, Rachitis, Haut trocken, Schleimhaut trocken, Gastritis, Osteoporose-Prophlaxe, Knochendichte vermindert, Nervenschwäche, Gehirn nährend, Alterung vorzeitig, Neurodermitis, Narbenbildung schlecht, Haut & Haar sproede, Haarschuppen, Magenschleimhausreizung,...

NÄSSE/FEUCHTIGKEIT auflösen/transformieren
Herzerkrankung-Prophylaxe, Kreislauferkrankung-Prophylaxe, Herzinfarkt-Prophylaxe, bei erhöhtem Cholesterin, Bluthochdruck, Thrombose-Prophylaxe, Krebs-Prophylaxe, Gallenstein, Übergewicht, Hornhauttrübung, Grauer Star,...

BLUT tonisieren (aufbauen)
Blässe, Nachtblindheit, Laktationsmangel, Ekzem, trockene Haut, Milchbildungsmangel,...

SCHLEIM auflösen/transformieren
Gallenstein, Gallenkolik, Katarakt, Arteriosklerose, Grauer Star

DARM befeuchten
harter Stuhl, Obstipation, Verstopfung trocken

QI tonisieren
tonisiert Milz-Qi, Stoffwechselschwäche, Leberschwäche

 

Sehr interessantes Thema wie ich finde. Weitere Information zu Ernährung nach TCM erhalten Sie bei meiner lieben Bekannten:

FAQs

1. Wie erkenne ich ein gutes Olivenöl?

Grundsätzlich ist gut was Ihnen auch schmeckt!! Es ist also eine Frage des persönlichen Geschmacks, mild fruchtig, intensiv, scharf, Olivenöl ist sehr reich an verschiedenen Geschmacksrichtungen, ein Öl Nativ schmeckt eher mild, ein Öl Extra Nativ dagegen kann intensiv, fruchtig und scharf, kratzig im Abgang sein. Im Idealfall können Sie Öl verkosten, dazu gibt man etwas in einen kleinen Becher, erwärmt es zunächst durch die Wärme der Hände (durch den Becher hindurch), dann erst gut schwenken und daran riechen, einen kleinen Schluck schlürfend zu sich nehmen und im ganzen Mund verteilen, damit alle Geschmacksknospen angesprochen werden. Wem diese Methode zu “ölig” ist, kann auch einen Bissen Weißbrot ins Öl tunken und so probieren.

2. Erhitzen von Olivenöl

Ja, sie können es ohne Bedenken erhitzen, Olivenöl Nativ Extra bis 180 °C, die Güteklasse Olivenöl sogar bis 210 °C. Jede griechische Hausfrau frittiert damit, frische Pommes frites, Verschierte Laibchen, Koteletts, ja sogar Schnitzel werden damit gebacken. Aufpassen sollte man, dass das Öl nicht zu heiß wird, bei Rauchbildung sofort die Hitze zurücknehmen.

Idealerweise hat man/frau immer 2 verschiedene Öle zu hause. Ich verwende mein Olivenöl Extra Nativ für Salate, kalte Saucen und zum Verfeinern & Aufwerten vieler Speisen, mein Olivenöl Nativ dagegen verwende bei größerem Bedarf an Öl, zum Kochen, Braten, Backen und auch zum Frittieren. Natürlich können Sie auch Olivenöl Extra Nativ zum Kochen verwenden, doch ist das fast zu schade dafür.

3. “Kaltgepresst” – “Kaltextrahiert” – “Erste Pressung”?

Das Pressen von Oliven wird entweder in einer traditionellen Steinpresse oder hydraulischen Presse “kaltgepresst”, oder in einer modernen Presse mit Dekanter-Methode (Zentrifugiersystem), “kaltextrahiert”, meist unter Zuhilfenahme von ein wenig Wasser (zuviel und zu heiß beeinträchtigt die Qualität des Öls, im Idealfall wird ohne Wasser gearbeitet), dieses darf die Temperatur von 27° C nicht überschreiten. Dieser Vorgang ist immer die 1. Pressung.

Bei der "2. Pressung" wird aus dem Trester (das sind die festen Stoffe, die bei der 1. Pressung übrig bleiben) durch zuführen von heißem Wasser und von Chemie, das noch verbliebene Öl gelöst. Das dabei entstehende Öl ist jedoch nicht mehr für den Verzehr gedacht, bzw. wird durch Mischung mit hochwertigeren Ölen, wieder für den Verkauf aufbereitet (raffiniert).

4. Bio nicht bio?

Ich kann von unserem Olivenhain mit gutem Gewissen behaupten, dass er völlig ohne chemische Dünger und Spritzmittel bewirtschaftet wird! Haben wir ein Zertifikat, das das belegt? Nein, das haben wir (noch) nicht. Warum? Weil bei der Kleinstmenge, die wir derzeit produzieren der bürokratische & finanzielle Aufwand einfach noch zu groß wäre und wir den Preis unseres Öls so niedrig wie möglich halten wollen.

Update 1
Frühjahr 2012: Antrag auf BIO-Zertifizierung bei BIO-HELLAS

Update 2
Herbst 2013: wir haben uns jetzt schweren Herzens entschlossen die BIO-Zertifizierung aufzuschieben! Der Grund dafür ist einfach, wir pachten ständig kleine Olivenhaine dazu, die wir ganz selbstverständlich ohne Chemie bewirtschaften, für jeden neuen Hain muss jedoch die Wartezeit (offiziell heißt das Umstellungszeit) von 2 Jahren für BIO eingehalten werden. Dh ich hätte offiziell Bio- und Nicht-Bio-Olivenöl (was natürlich Quatsch ist, weil wir verwenden keine Chemie)! Zweigleisig zu arbeiten übersteigt aber bei Weitem meine Kapazitäten, ich müsste ja alles doppelt haben um Bio und Nicht-Bio zu trennen, daher unsere Entscheidung: wir machen weiter wie bisher und die Bio-Zertifizierung, auf die ich mich schon mächtig gefreut habe, muss leider warten!!

5. Grüne oder schwarze Oliven?

Die grünen Oliven sind die noch nicht ganz ausgereiften Früchte des Baums, die reifen Früchte haben eine dunkelgrüne bis schwarz-violette Farbe.

6. Richtige Aufbewahrung von Olivenöl?

Am Besten bewahren Sie es licht-und luftgeschützt auf, es ist nicht notwendig das Öl in den Kühlschrank zu stellen, dort ist es ihm zu kalt und es wird flockig dickflüssig, dies gibt sich jedoch wieder sobald man es wieder raus nimmt, die Qualität wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Die ideale Lagertemperatur ist 15 Grad Celsius.

Licht- und luftgeschützt soll heißen am Besten im Küchenschrank verstauen, nicht im Licht stehen lassen und sowenig wie möglich mit Sauerstoff in Berührung kommen lassen. Angebrochene Flaschen nach Gebrauch sofort wieder gut verschließen, damit Aroma & Geschmacksstoffe nicht verloren gehen, als Regel kann man sich merken - je weniger Öl in der Flasche, desto leichter verderblich ist.